Die Entstehungsgeschichte erzählt von Renate Paul:

Ein langer erfolgreicher Weg

Während meiner Arbeit als Frauenbeauftragte der Samtgemeinde Grafschaft Hoya ist mir immer wieder deutlich geworden, dass ein gutes Angebot für Kinder und Jugendliche auch die Situation von Frauen verbessert. Insofern war es eine logische Konsequenz, mich für die Offene Jugendarbeit in der Samtgemeinde einzusetzen. Mit dem Arbeitskreis „Jugendarbeit“ haben Ilse Toss, Bruno Schützek, Friedhelm Struß und ich verschiedenste Einrichtungen im Landkreis Nienburg besucht und uns mit unterschiedlichen Konzepten auseinander gesetzt. Schnell war uns klar, dass Offene Jugendarbeit eigene Räume benötigt und von einer qualifizierten Hauptamtlichen gestaltet werden muss.

Es hat viel Einsatz und Überzeugungsarbeit gekostet, doch nach langjährigen Bemühungen entstand dann 2003 eine Kooperation zwischen dem Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Syke-Hoya, den pfarramtlich verbundenen Ev.-lutherischen Kirchengemeinden Hoya/Weser und Hoyerhagen sowie der  Stadt Hoya und der Gemeinde Hoyerhagen mit dem Ziel, eine zentrale Einrichtung der Offenen Jungendarbeit in Hoya einzurichten.
Im Kooperationsvertrag wurde fest gehalten, dass von kirchlicher Seite 90{347cfc58e9e8015861e59f82abbe2d7a5b2d66786223d0fc26ebbb4eca7bccfb} der Personalkosten übernommen werden und die politischen Gemeinden alle anfallenden restlichen Kosten übernehmen. Für den Aufbau einer zentralen Offenen Jugendarbeit im Bereich Hoya wurde zum 01.04.2004 eine Diplom-Sozialpädagogin befristet bis zum 31.12.2006 vom Ev.-lutherischen Kirchenkreis Syke-Hoya eingestellt.

Passende Räumlichkeiten für ein Jugendzentrum zu finden, war schwierig. Oft wollten die Anwohner nicht in der direkten Nachbarschaft eines Jugendzentrums leben, oder es sprachen baurechtliche Bestimmungen gegen die Objekte. Das Gebäude sollte möglichst zentral liegen, da ein Signal gesetzt werden sollte, dass Jugendliche zum städtischen Leben dazugehören. Mitte 2004 wurde im Gebäude der Telekom in der Knesestr. 23 die passenden Räume gefunden. In den Sommerferien 2004 begannen die Jugendlichen zusammen mit Mike Fuchs die Gestaltung und Einrichtung der Räume. Im Oktober 2004 wurde das Jugendzentrum offiziell eröffnet.

Als die Kooperation 2006 endete, musste eine Regelung für die Weiterfinanzierung gefunden werden, da das Jugendzentrum inzwischen zu einer wichtigen Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche geworden war. Die Gremien der Stadt Hoya/Weser beschlossen daraufhin, im Juli 2006 für die Offene Jugendarbeit in Hoya eine Vollzeitstelle befristet bis 31.08.2009 einzurichten. Im September 2009 war dann die Offene Jugendarbeit mit ihrem vielfältigen Angebot nicht mehr aus Hoya weg zudenken.

Kinder und Jugendliche brauchen Kontinuität in ihren Bezugspersonen und Anlaufstellen. Diese Erkenntnis führte zur unbefristeten Anstellung der Leiterin des Jugendzentrums. Im Rahmen der Fusion der beiden Samtgemeinden Eystrup und Grafschaft Hoya, übernahm die Samtgemeinde Grafschaft Hoya im Jahre 2013 die Trägerschaft.

Ich habe das Jugendzentrum schon begleitet, als es nur eine Idee war. Als es konkret wurde, habe ich für den Kirchenkreis Syke-Hoya die Dienstaufsicht übernommen. Für mich als Gleichstellungsbeauftragte waren gemeinsame Projekte mit dem Jugendzentrum ein Teil meiner Arbeit und heute ist es ein fester Bestandteil meines ehrenamtlichen Engagements.

Ich werde nie aufhören, mich für die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und somit auch für die Offene Jugendarbeit einzusetzen.

Renate Paul